WIE WERDE ICH SEGELFLIEGER
Die meistgestellten Fragen……..
Was braucht man an persönlicher Ausrüstung?
Im Grunde gar nichts. Da es glücklicherweise keine Segelflieger-Mode gibt, kann man anziehen, was man will – die meisten fliegen in Jeans und Pullover oder Shirt. Lange Hosen wegen Sonnenbrandgefahr und wetterfeste Schuhe wegen möglicher Nässe können auf keinen Fall schaden. Absolut unabdingbar sind ein heller Sonnenhut (ohne Schirm) und eine Sonnenbrille.
Wann ist man zu jung oder zu alt zum Segelfliegen?
Die untere Grenze ist gesetzlich geregelt: Bei Beginn der Ausbildung muss man mindestens vierzehn Jahre alt sein. Nach oben gibt es keine Altersgrenze, so lange der Fliegerarzt sein OK gibt.
Was muss ich können, um Segelfliegen zu lernen ?
Obwohl die Technik und Physik im Segelflug eine große Rolle spielen, muss ich weder Technikfreak noch Physiker sein. Und man muss auch kein „sportlicher Typ“ sein, Segelfliegen kann von jedem gemacht werden.
Ist die Fliegerei auch was für Frauen?
Und ob! Segelfliegen ist kein Kraftsport und kann von Frauen und Männern gleichermaßen genossen werden. In Deutschland gibt es mehrere Tausend fliegende Frauen.
Kann man einfach „mal so“ Segelflugstunden nehmen?
Nein. Die Segelfliegerei ist ein Mannschaftssport und beruht auf gegenseitiger Hilfe – um einen einzigen Piloten in die Luft zu bringen, braucht man am Boden fünf bis acht Leute. Das heißt: Wenn man fliegen will, muss man möglichst den ganzen Tag am Platz sein. Ausnahmen gibt es natürlich immer mal, aber wenn einer grundsätzlich nur zum Fliegen erscheint und ansonsten nie einen Finger krumm macht, hat er bei uns nicht allzu viel Freu(n)de.
Im Übrigen sollte man als Anfänger nach Möglichkeit mindestens einen Tag pro Wochenende fürs Segelfliegen einplanen, damit die Ausbildung zügig vonstatten geht.
Ist die Brille ein Hindernis?
Normalerweise kaum. Bis zu fünf Dioptrien sind OK, wenn die einwandfrei korrigiert sind. Und eine Ersatzbrille muss man sich zulegen, weil die beim Fliegen obligatorisch ist.
Was kostet die Ausbildung ?
FAST NICHTS! Die Fluglehrer des Vereins arbeiten ehrenamtlich. Dadurch ist die Ausbildung in den Vereinsbeiträgen enthalten. Als Gegenleistung muss dafür jedes aktive Vereinsmitglied einen anderen „Dienst“ übernehmen, sei es als Flugleiter, Windenfahrer oder Seilfahrer.
Ausbildung zum
Segelflugzeugführer
Theorieausbildung
Die Theorieausbildung findet im Winterhalbjahr statt. Der Unterricht umfaßt insgesamt 60 Stunden à 45 Minuten in den Lehrfächern:
– Navigation
– Luftrecht
– Technik
– Meteorologie
– Verhalten in besonderen Fällen
– Menschliches Leistungsvermögen
Die erfolgreiche Teilnahme am Unterricht ist Voraussetzung für das spätere Ablegen der theoretischen Prüfung zum Erwerb der Privat Piloten Lizenz (PPL-C) bei der zuständigen Luftfahrtbehörde.
BZF II – Beschränkt gültiges Sprechfunkzeugnis für den Flugfunkdienst
Desweiteren ist der Erwerb des BZF II notwendig.
Hierzu wird in aller Regel ein Lehrgang von einem Fluglotsen der Deutschen Flugsicherung durchgeführt, der mit einer Prüfung abgeschlossen wird. Die Kosten für den Lehrgang und für die Prüfung müssen von den Teilnehmern getragen werden.
Erste Hilfe-Kurs
Erste Hilfe Kurse für Sofortmaßnahmen am Unfallort bietet jede DRK Dienststelle an. Der entsprechende Nachweis über den Besuch eines solchen „Erste Hilfe“ Kurses ist individuell zu erbringen.
Praktische Ausbildung
Die flugpraktische Ausbildung erfolgt auf ein- und doppelsitzigen Flugzeugen in drei Ausbildungsabschnitten und wird durch Fluglehrer betreut.
Jeder Ausbildungsabschnitt wird durch drei Prüfungsflüge beendet.
1. Ausbildungsabschnitt
Zunächst werden ca. 50-60 Starts mit Fluglehrer auf einem doppelsitzigen Ausbildungsflugzeug durchgeführt.
Der Flugschüler erlernt das sichere Steuern, Starten und Landen des Flugzeuges. Dazu wird auch das Verhalten in Gefahrenzuständen geschult.
Die Ausbildung erfolgt sowohl an der Winde (Windenschleppstart) als auch hinter einen Schleppflugzeug (Flugzeugschleppstart).Der erste Ausbildungsabschnitt wird letztendlich mit den ersten drei Alleinflügen des Flugschülers (A-Prüfung) beendet.
2. und 3. Ausbildungsabschnitt
Der Flugschüler fliegt nun zu ca. 80 % allein. Von Zeit zu Zeit werden Übungsflüge mit Fluglehrer durchgeführt. Er festigt so seine fliegerischen Fähigkeiten und Fertigkeiten und wird auch auf weitere Flugzeugmuster umgeschult. Dabei werden schrittweise B-Prüfung und C-Prüfung erflogen. Der Flugschüler wird so schrittweise an die praktische Prüfung zur PPL-C herangeführt.
Zu Ende der Ausbildung wird der Flugschüler einen 50-km Überlandflug allein vorbereiten und durchführen.
4. PPL-C Prüfung
PPL-C steht für Privatpilotenlizenz
Zum Abschluß wir noch eine theoretische Prüfung bei der Landesluftfahrtbehörde Thüringen in allen Fächern abgelegt. Ist diese bestanden und sind die 3 Prüfungsflüge mit Lehrer bestanden, dann erhält der Pilot seinen Luftfahrerschein und ist fortan berechtigt selbstständig und eigenverantwortlich ein Segelflugzeug zu führen.
Fragen zur Segelflugausbildung beantworten wir Ihnen gern – wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an unseren Flugsportverein.
Eine Mitgliedschaft im Flugsportverein ist eine interessante Freizeitbeschäftigung für Erwachsene und insbesondere Jugendlich ab 14 Jahre. Gerade junge Menschen lernen neben dem Fliegen den Umgang mit verschiedener Technik. Sie lernen auch sich in eine Gruppe gleichgesinnter Sportler ein- und unterzuordnen. Sie können sich bewähren und erfolgreich sein. Gerade die Gemeinschaft kommt im heutigen Leben leider oft zu kurz.